Room 28 Blog. Hannelore Brenner

10. Oktober 2023

EINLADUNG in die Landesvertretung Rheinland-Pfalz, 12. Oktober 2023


Im Namen des Vereins Room 28 und als Autorin des Room 28 Erinnerungsprojektes lade ich Interessierte zu unserer Kooperations-Veranstaltung mit dem Otfried-von-Weißenburg-Gymnasium Dahn (OWG) sehr herzlich ein.

Die Mädchen von Zimmer 28
Freundschaft, Hoffnung und Überleben in Theresienstadt

Ort: Landesvertretung Rheinland-Pfalz
In den Ministergärten 6, 10117 Berlin
Datum: Donnerstag, 12. Oktober um 18 Uhr


Die vom Otfried-von-Weißenburg-Gymnasium Dahn ausgehende Initiative markiert einen historischen Meilenstein in der 16-jährigen Geschichte unseres 2007 gegründeten Vereins. Erstmals trat  eine Schule offiziell mit der Idee an uns heran, zum regionalen Stützpunkt für die Wanderausstellung Die Mädchen von Zimmer 28 und für unser Room 28 Bildungsprojekt zu werden. Wie und warum dies geschah, warum das Otfried-von-Weißenburg Gymnasium institutionelles Mitglied von Room 28 e.V. wird, vermittelt dieser Abend mit Texten, Videos und Liedern aus Theresienstadt, gesungen und vorgetragen von Schüler*innen des OWG, ergänzt um Informationen der Schulleitung Peter Gutmann und seiner Kollegen Holger Ryseck und Christian Stalter zum Projekt Brundibár und die Mädchen von Zimmer 28.

Für uns als Verein ist diese Kooperation ein Novum; der Auftakt für ein unerwartetes, erfolgversprechendes Konzept. Denn seit Jahren sind wir bemüht, die Grundlagen dafür zu schaffen, um das „Vermächtnis der Mädchen von Zimmer 28“ lebendig halten, vermitteln und in die Zukunft tragen zu können. Allein – zu einer tragfähigen Grundlage ist es bis heute nicht gekommen. Nun zeigt uns das Otfried-von-Weißenburg Gymnasium im schönen Dahn in der Pfalz, dass es auch andere Optionen gibt als eine „Verortung in Berlin“: eine institutionalisierte Partnerschaft mit einer Schule.

Wenn Sie diesen außergewöhnlichen Abend, mit dem wir unsere Kooperation besiegeln, miterleben wollen, dann seien Sie herzlich dazu eingeladen. Es erwarten Sie Lieder und Texte aus dem Ghetto Theresienstadt, dargeboten vom Schulchor des OWG, Lieder von Ilse Weber, von Viktor Ullmann und Lieder aus der Kinderoper Brundibár von Hans Krása und Adolf Hoffmeister, ein Lied von Viktor Ullmann und die Hymne der „Mädchen von Zimmer 28“. Es singt der Schulchor des OWG Dahn begleitet von Tom Harde auf der Gitarre und Dr. Heiko Schneider am Klavier.

Ich bin dankbar dafür, dass die Verantwortlichen des OWG, die ich im Mai letzten Jahres in Dahn kennenlernen durfte, nicht nur das Potential all dessen erkannten, was ich seit über 25 Jahren geschaffen habe – Buch, Ausstellung, Edition Room 28, Theaterstück, Bildungsprojekt. Sie erkannten ebenso die Probleme, vor denen ich und vor denen unser Verein steht. Und sie machten sich darüber Gedanken. Unsere Kooperation und dieser Abend am 12. Oktober in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin ist das Ergebnis. 

Leider wird dieser Abend, der dem Gedenken an die im Holocaust ermordeten jüdischen Menschen gilt, von den furchtbaren Ereignissen in Israel überschattet, die mit dem furchtbaren Angriff  und Morden und Geißelnahmen  der Terror-Organisation Hamas am 7. Oktober 2023  begannen.  Was, frage ich mich und fragen sich viele Menschen, hat unsere aufklärerische, pädagogisch-historische Bildungsarbeit bewirkt, wenn wir dem Hass, dem Terror, dem brutalen Morden, der unmenschlichen Vernichtung und Zerstörung nicht Einhalt gebieten können? Wenn wir Deutsche nicht einmal in der Lage sind, in unserem eigenen Land die Ausbreitung antisemitischer Hasspropagada zu verhindern und ihr den Nährboden zu entziehen???  Was setzen wir unserer -  gefühlten und, was mich betrifft,  konkreten - Ohnmacht gegenüber? 

Mir kommen die Worte von Thomas Mann in Sinn. Er schrieb sie im amerikanischen Exil 1938 angesichts der Zerschlagung der Tschechoslowakischen Republik durch Hitler und seinen NS-Staat:       
„Geist und Vernunft, seit manchen tausend Jahren gewöhnt, daß es nicht nach ihnen geht auf Erden, sind wahrhaftig nicht widerlegt, geschlagen und Lügen gestraft durch einen so absurden Sieg. (...)  Wahrheit und Vernunft mögen im Äußeren unterdrückt sein für eine schwarze Weile, – in uns bleiben sie ewig frei (...)  im sicheren Bunde mit allen Besten.“  

"Im sicheren Bunde mit allen Besten". Es bleibt mir nur die Hoffnung, dass dieser Bund wächst, dass er stark und in der Lage sein wird, das Böse zu bekämpfen und dem Guten einen Weg zu bahnen - dem Frieden, der Menschlichkeit, der Mit-Menschlichkeit , der Solidarität - wie in der Hymne der "Mädchen von Zimmer 28", wo es heißt: "Wir werden das Böse bekämpfen und uns den Weg zum Guten bahnen....Vorher kehren wir nicht nach Hause zurück."   

Ich lade Sie sehr herzlich zu unserer Veranstaltung ein!
Anmeldung erforderlich. Bitte schreiben Sie mir bei Interesse, ich setze Sie auf unsere Gästeliste.

P.S.:  Aufgrund meiner Ratlosigkeit angesichts der Entwicklungen möchte ich bei der Veranstaltung keinen, wie es im Programm heißt, "Vortrag" halten, sondern unsere Freunde, die sich dem "Bunde mit allen  Besten" zugehörig fühlen, fragen, wie wir den Herausforderungen, vor denen wir stehen, begegnen können. Mit "unseren Freunden" meine ich sowohl die Mitwirkenden des OWG wie auch unsere Gäste, darunter der Regisseur Mstislav Pentkovsky aus Riga, der die Kinderoper Brundibár seit 2015  mehrere Male auf einer große Bühne aufführte und zwei der "Mädchen von Zimmer 28" dazu eingeladen hatte. Er gab auch die Idee zur ukrainischen Ausgabe des Kinderbuches  Brundibár. Wie Aninka und Pepíček den Leierkastenmann besiegten. Die deutsche Ausgabe ist am 23. September erschienen. Der Schauspieler Nicolai Tegeler, der im November das Buch in verschiedenen Stadtbliotheken liest, ist auch unser Gast. 

Kontakt: hannelore.brenner@room28.net  Telefon: (030) 691 83 95  
www.room28.net  | www.room28education.net | www.edition-room28.de

Otfried-von-Weißenburg-Gymnasium Dahn: www.owg-dahn.de

Blog von Hannelore Brenner

von Hannelore Brenner-Wonschick 26. November 2025
Sie war die Seele unseres Erinnerungsprojektes: Anna Hanusová, geb. Flachová, unsere "Flaška", hat gemeinsam mit ihrer Freundin Helga Pollak-Kinsky das Erinnerungsprojekt ins Leben gerufen. Und sie organisierte die ersten Treffen in Spindlermühle ab September 1998. Was waren dies für unvergessliche Jahre !!! Angeregt dazu haben Helgas Tagebuch und Flaškas Poesiealbum und der Wunsch, gemeinsam an die Freundinnen zu erinnern, die mit ihnen im Zimmer 28 lebten bis sie auf Transport gehen mussten. Die meistenn sind in Auschwitz oder in Bergen-Belsen umgekommen. Vom Schicksal dieser Mädchen erzählt das Buch und die Ausstellung "Die Mädchen von Zimmer 28". Für ihr außerordentliches Engagement, vor allem im Dialog mit jungen Menschen, wurde sie am 5. Juni 2013 mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Der Festakt fand in der Deutschen Botschaft in Prag im kleinen Kreis statt. Flaška war voller Herzlichkeit, Humor, überschäumender Vitalität. Am 30. April 2014 hat uns Anna Hanusová verlassen. Ich werde sie nie vergessen. Die Liebe, die sie verströmte, lebt und wirkt weiter.
von Hannelore Brenner 13. November 2025
Fünf Jahre ist es her. Am Morgen des 14. November 2020 erfuhr ich von Helgas Sohn Eric, was in der Nacht vom 13. auf den 14. November geschehen war. Absolut unerwartet. Plötzlich. Helga war von uns gegangen. Erschütterung. Da brach etwas zusammen. Sie ist mir doch so nah – auch heute noch! Wie die Zeit vergeht. Wie viele Jahre haben wir uns gekannt seit jenem Tag im September 1996 in Prag, als ich Helga zum ersten Mal traf, auch ihre Freundin Flaška? Als ich kurz darauf nach Brünn und dann nach Wien fuhr und eine Reise begann, die für mich noch immer andauert, eine Reise, die kein Ende zu kennen scheint und weitergeht, auch jetzt noch, 29 Jahre später... Was ist da geschehen? Was haben wir gemeinsam erlebt in all den Jahren, in denen wir uns verbündeten, um ein bleibendes Gedenken zu schaffen? Was ist daraus geworden? Was ist davon geblieben? Ich denke an die jährlichen Treffen in Spindlermühle im Riesengebirge ab 1998. An die ersten vom Droemer Verlag organisierten Präsentationen des Buches Die Mädchen von Zimmer 28 mit dir und Flaška – in Leipzig, Berlin, Frankfurt und München. An die Ausstellungseröffnung im September 2004 in Schwerin und die vielen Einladungen, die folgten. Lesungen. Brundibár-Aufführungen. Zeitzeugengespräche. Gedenkveranstaltungen. Schulbesuche. Projekte. Und immer wieder Ausstellungen. Und viele viele Reisen.
von Hannelore Brenner 30. September 2025
Mit Entsetzen verfolge ich das Zeitgeschehen. Furchtbar und unfassbar das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023. Furchtbar und unfassbar, was danach geschah und bis heute geschieht. Islamisch geprägter Antisemitismus und Antizionismus verbinden sich seither in Deutschland, Europa und weltweit mit Antisemitismus aller Couleurs zu einem giftigen explosiven Gemisch, das sich die Zerstörung Israels auf die Fahne geschrieben hat. Gewiss: Zwischen diesem "giftigen Gemisch" und Kritik an Netanjahus Antwort auf das Massaker vom 7. Oktober muss unterschieden werden. Was die in Israel lebende letzte Zeitzeugin der Gruppe der "Mädchen von Zimmer 28" Handa Drori über das Ziel unseres Erinnerungsprojektes schrieb, ist nicht nur an die Deutschen gerichtet. Als eines der Mädchen vom ‚Achtundzwanziger‘– so haben wir damals unser Zimmer genannt – hoffe ich, dass unser Projekt sein Ziel erreicht. Für uns ist dies aus zwei Gründen wichtig: Zum einen, damit die Mädchen, die mit uns im Zimmer 28 gelebt haben und aus den Konzentrationslagern nicht zurück gekommen sind, nicht vergessen werden. Zum anderen als Mahnung für die nächsten Generationen und als Beispiel dafür, wie leicht ein neuer Holocaust geschehen könnte, wenn gutwillige Menschen zu gleichgültig sind und es hasserfüllten Fanatikern erlauben, an die Macht zu kommen. Keiner meiner israelischen Freunde jubelt über die Politik Netanjahus. Es herrscht Fassungslosigkeit und Ratlosigkeit, es gibt Proteste, Demonstrationen, Widerstand. Sie wünschen sich nur eines: Dass die Geiseln befreit werden, dass der Krieg zu Ende geht und endlich Frieden einkehrt - für alle. Den Weg dorthin, wer kennt ihn? Furchtbar und unfassbar, dass der mörderische Hass und Terror der Hamas weltweit so viel Zuspruch findet und in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen ist, sie radikalisiert und aus den Angeln zu heben droht. Die Feinde Israels schüren das Feuer, machen jüdische Menschen auf der ganzen Welt dafür verantwortlich, dass es zu einem schrecklichen Krieg in Gaza kam. Niemand hat nach 7. Oktober pauschal PalästinenserInnen oder Menschen mit Wurzeln in Palästina, ob sie nun einen deutschen, französischen oder amerikanischen Pass haben, für das Massaker am 7. Oktober 2023 verantwortlich gemacht. Da bleibt die kollektive Schuldzuweisung, die Sippenhaft aus. Es gibt keinen "Anti-Palästinenzismus". Aber Antisemitismus gibt es. Immer noch. Auch in Deutschland - trotz gründlicher deutscher Aufarbeitung der Geschichte. Trotz gründlicher gut gemeinter Holocaust-Erinnerungskultur. In Sorge denke ich an meine jungen jüdischen Freunde, die in Deutschland leben. Und ich denke an "Die Mädchen von Zimmer 28"- wie würde es ihnen heute ergehen? Was würden sie mir sagen???? Ich höre ihre Stimmen, es wühlt mich auf... Und schmerzt mich zu Tränen.
von Hannelore Brenner 21. Juni 2025
Die Edition Room 28 und der Verein Room 28 haben aktuell eine Projekt-Partnerschaft mit der J-Arteck Jugendbildungsstätte in Berlin. Das Projekt ist mit unserem Brundibár. Lese- und Geschenkprojekt für Kinder verbunden, über das der Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München und Chefdirigent & Künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB) Vladimir Jurowski die Schirmherrschaft übernommen hat. Die hebräische und ukrainische Ausgabe des Kinderbuches Brundibár. Wie Aninka und Pepíček den Leierkastenmann besiegten gaben den Anlass dafür, dass das Thema "Brundibár" für das diesjährige Kreativ-Summer Camp aufgegriffen wurde und im Mittelpunkt stehen wird. Denn bei diesem Camp unter dem Motto " Discover. Create. Perform" nehmen immer auch israelische und ukrainische Jugendliche teil. Diese können erstmals die Geschichte, die der Kinderoper zugrundeliegt, in ihrer Sprache lesen. Vom 5.- 8. Juli 2025 findet im Domizil der J-Arteck-Jugendbildungsstätte in Berlin eine vorbereitende Konferenz zum diesjährigen internationalen Summer Camp (11.-19. August) statt. Das Resultat der Workshops (Theater, Musik, Gesang, Bildende Kunst etc.) ist eine gemeinsame Performance, die am 18. August 2025 öffentlich in Berlin gezeigt wird. Zu dieser Konferenz laden wir, Room 28 e.V., den Opernregisseur Mstislav Pentkovsky aus Riga nach Berlin ein. Er inspirierte zur ukrainischen und hebräischen Ausgabe des Kinderbuches und zu unserem Geschenkprojekt. Dass wir diese Idee umsetzen konnten, ist dem Auswärtigen Amt zu danken, das die Produktion dieser beiden Ausgaben unterstützte. Warum? Weil Freundschaft, Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Solidarität die Quelle unserer Kraft ist. Und weil wir die Bücher im Zeichen der Solidarität im Rahmen von Veranstaltungen verschenken. Link zur J-Arteck-Jugendbildungsstätte und dem Summer-Camp 2025 Link zu unserem Brundibár-Projekt: www.room28.net/brundibar Gemeinsam mit Mstislav Pentkovsky stelle ich den internationalen TeilnehmerInnen der Konferenz die Kinderoper Brundibár , die Geschichte der ersten Aufführungen in Prag und Theresienstadt und das Brundibár-Kinderbuch vor; auch die Neuausgabe des alten Buches Die Mädchen von Zimmer 28. Denn die Geschichte dieser Mädchen ist auch die Geschichte der ersten Aufführungen von Brundibár im Ghetto Theresienstadt.
von Hannelore Brenner 6. Juni 2025
5. Juni 2025. Erschienen! Eine Freundschaft, die den Holocaust überdauerte, ein Zeugnis menschlicher Stärke und ein Vermächtnis, das nicht vergessen werden darf: Das Buch "Die Mädchen von Zimmer 28" kehrt in einer umfassend überarbeiteten und erweiterten Neuausgabe zurück. Es erzählt die bewegende Geschichte einer Gruppe jüdischer Kinder, die im Ghetto Theresienstadt zwischen 1942 und 1944 im Zimmer 28 des Mädchenheims L 410 zusammenlebten und zusammenhielten.
von Hannelore Brenner 28. Mai 2025
Heute am 28. Mai ist Helgas Geburtstag. Sie wäre 95 Jahre geworden. Ich denke sehr an sie, täglich, aber besonders heute. Denn an ihrem Geburtstag sollte ihr zu Ehren die Neuausgabe des Buches Die Mädchen von Zimmer 28 erscheinen. Leider, die Bücher sind noch bei der Druckerei, sie werden in wenigen Tagen ausgeliefert. Ich hätte Helga so gerne als erste ein Buch übergeben! Aber das ist nicht möglich. Sie ist vor fünf Jahren ganz plötzlich von uns gegangen. Unzählige Lesungen habe ich mit ihr seit 2004 an vielen Orten durchgeführt. Ich höre ihre Stimme, höre sie aus ihrem Tagebuch lesen und von ihren Freundinnen erzählen. Unsere Lesungen waren getragen von einem großen Freundeskreis, und einer großen Kraft. Heute undenkbar, denke ich. Die Zeiten haben sich grundlegend verändert. Skepsis und immer wieder Entsetzen ist dem Geist gewichen, der uns früher zu vielen Unternehmungen beflügelte. Schiller kommt mir in den Sinn. "Er ist dahin, der süße Glaube... der rauhen Wirklichkeit zum Raube..." und ich frage mich: Wenn ich schon am Zustand der Welt leide und verzweifle, um wie viel mehr würde Helga heute darunter leiden, verzweifeln????
von Hannelore Brenner 19. Mai 2025
Today I read a text on Linkedin. It was about wonderful Alice Herz-Sommer , the pianist, and it struck a chord in my heart, bringing back memories, especially of my my first visit to her in London. At that time, in 1996, I was working on a radio documentary about the children's opera "Brundibár" in Theresienstadt. I asked Alice for an interview and flew from Berlin to London to meet her. I sat with her, captivated by her engaging friendliness, openness, clarity of spirit, determination, and warmth. I was overwhelmed. I returned home feeling that I had experienced something unforgettable, something that will have a lasting impact on me. And it did. As part of my research into "Brundibár" in Theresienstadt, I met, I am grateful to say, some very wonderful people, survivors of the Holocaust, who would become very important to me both professionally and personally. What was so special about Alice was her curiosity, her sincere interest in her counterpart. During our conversation, she changed my journalistic approach and instead of me interviewing her, she started to inquire more and more about me, my life, my family, my daughter. I was deeply touched. Returning home, my soul vibrated with positive energy, or, what comes closer to the truth: It was filled with love. Yes, the author of the Linkedin text about Alice Herz-Sommer is right with every word: "Alice's life stands as as a powerful testament to the resilience of the human spirit - and to the profound, life-saving power of music in the face of unimaginable horror." She was a gifted pianist. And a truly exceptional strong, wonderful woman. There was but one thing that made me crinch - the KI created photo. omn LinkedIn. This prompted me to write this text. With it I feel, of course, compelled to draw your attention to the forthcoming new edition of the book "The Girls of Room 28" in which Alice tells about her son playing in the opera Brundibár, or what happened on November 11, 1943 when all ghetto-inmates had to gather in the "Kotlina" outside the ghetto. Alice also played a very special role in the life of one of the girls of Room 28, Anna Flachová, who has become a pianist because she heard Alice playing all the edudes of Chopin in the ghetto. I will never forget how Alice told me why and when she started to play these etudes in Prague, and never forget Alice's 100th birthday - I write about it in this BLOG: Flaska und Alice zum Gedenken You can hear Alices's voice, and see a photo with her and her son Raphael, on this menue of the website: Brundibár und die Mädchen von Zimmer 28 - Yes, to put a long story short: The author of the Linkin text isabsolutely right and I gladly and gratefully share his words: "Alice Herz-Sommer didn’t just survive the Holocaust—she transcended it through art, kindness, and unshakable hope. Her legacy continues to remind us that even in the bleakest places, beauty and spirit can still endure."
von Hannelore Brenner 7. Mai 2025
Eine Freundschaft, die den Holocaust überdauerte, ein Zeugnis menschlicher Stärke und ein Vermächtnis, das nicht vergessen werden darf: Das Buch » Die Mädchen von Zimmer 28 « erzählt die bewegende Geschichte jüdischer Kinder, die im Ghetto Theresienstadt zusammenlebten und zusammenhielten. Es erzählt auch von den ersten Aufführungen der Kinderoper »Brundibár« in Theresienstadt. – Ein Buch gegen Geschichtsvergessenheit und Antisemitismus und ein Plädoyer für Kunst, Kultur und Erziehung zur Menschlichkeit.
6. März 2025
The story of the betrayal of European democracy by Trump & consorts, the perfidious attempt by Trump & Vance to blackmail the most courageous president I have ever seen in my life, marks – what? The downfall of the Western world? The decline of the US? The beginning of a new era of determined Democrats and a United Europe – or the contrary? An American movement strong enough to stop the monstrous ghosts – or the contrary? I do not know. However, what I have seen end of February was the dirtiest show that has ever been performed in the White House’s Oval Office in front of running cameras and direct worldwide transmission. Some say that Trump and consorts deliberately set up a trap for Selensky to get what they wanted and, if it didn't work, to expose their guest to ridicule and even accusations of being responsible for World War III. What a cynical outrageous allegation. I certainly wished Selensky would not have gone alone into the cave of the lion but with a strong European ally. Nonetheless, Selensky did not fall into a trap. He unmasked the trap and the trappers. I highly appreciate Selensky for being faithful to himself, to his country, to his allies and friends, and for his courage. Last year I published a book about the time before "The Girls of Room 28" were deported to the Theresienstadt ghetto. I wanted to shed light on the Historical Context of their childhood biographies and got increasingly caught up in the events in 1938/1939 in their homelands, Czechoslovakia, which I described in particular detail and vividly. The book is written mainly for teachers and students as part of the Room 28 Educational Project . I put words from Tomáš G. Masaryk , President of Czechoslovakia from 1918-1935 at the beginning of the book, as I realized the parallels with today: “I am a firm pacifist. (...) If I want peace, it does not mean that I would accept an attack without defending myself. On the contrary. I want peace in a practical, not utopian way: which means that in order to preserve peace, I summon all the forces of sagacity and love for the nation and humanity, but if necessary, all forces of defense." Source: Karel Čapek: Masaryk erzählt sein Leben. Gespräche mit Masaryk.
von Hannelore Brenner 1. März 2025
Mir ist, als ob die Vergangenheit, in die ich ab 1996 eingetaucht bin, um die Geschichte der "Mädchen von Zimmer 28" zu erzählen, als Gegenwart gewaltig wie ein Tsunami über mich hereinbricht. Und ich werde gewahr: Nichts hat sich seit 1945 in Deutschland und auf der Welt geändert - auf der einen Seite die Skrupellosen, denen es nur um Macht und ums eigene Ego geht, auf der anderen Seite Menschen, die sich als soziales Wesen begreifen, in denen ein menschliches Herz schlägt. Wie war das damals, 1938, als die Tschechoslowakei von seinen Verbündeten verlassen und verraten wurde? - Wer Geschichte kennt, weiß, was daraus folgte. Thomas Mann. Dieser Friede, 1938 " Die Geschichte des Verrats der europäischen Demokratie an der Tchechoslowakischen Republik , der Darbringung dieses der Demokratie verbundenen und auf sie vertrauenden Staates an den Fascismus, um ihn zu retten, ihn dauernd zu befestigen und sich seiner als eines Landsknechtes gegen Rußland und den Sozialismus zu bedienen, – diese Geschichte gehört zu den schmutzigsten Stücken, die je gespielt worden sind. (…) Erbarmungslos, ungerührt, von zehntausendfachem Menschenelend, von dem Seelenzustand einer tapferen und gläubigen Nation, die für ihre Freiheit und für die Freiheit überhaupt zu kämpfen bereit gewesen war, und von dem Schicksal des deutschen Volkes selbst, seiner geistigen und moralischen Zukunft, wurde dem Gestapo-Staat ein ungeheurer, ihn auf unabsehbare Zeit befestigender Erfolg zugeschanzt, die demokratische Festung im Osten, die Tschechoslowakische Republik vernichtet und bewusst zu einem geistig gebrochenen Anhängsel des Nationalsozialismus gemacht, die kontinentale Hegemonie Hitler-Deutschlands besiegelt, Europa in die Sklaverei verkauft. Das Entgelt war dieser Friede. (...) Wahrheit und Vernunft mögen im Äußersten unterdrückt sein für eine schwarze Weile - in uns bleiben sie ewig frei (...) im sicheren Bunde mit allen Besten.
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