Room 28 Blog. Hannelore Brenner
"Wer wird es schaffen?" Im Bunde mit allen Besten.

"Die Geschichte des Verrats der europäischen Demokratie an der Tchechoslowakischen Republik, der Darbringung dieses der Demokratie verbundenen und auf sie vertrauenden Staates an den Fascismus, um ihn zu retten, ihn dauernd zu befestigen und sich seiner als eines Landsknechtes gegen Rußland und den Sozialismus zu bedienen, – diese Geschichte gehört zu den schmutzigsten Stücken, die je gespielt worden sind. (…) Erbarmungslos, ungerührt, von zehntausendfachem Menschenelend, von dem Seelenzustand einer tapferen und gläubigen Nation, die für ihre Freiheit und für die Freiheit überhaupt zu kämpfen bereit gewesen war, und von dem Schicksal des deutschen Volkes selbst, seiner geistigen und moralischen Zukunft, wurde dem Gestapo-Staat ein ungeheurer, ihn auf unabsehbare Zeit befestigender Erfolg zugeschanzt, die demokratische Festung im Osten, die Tschechoslowakische Republik vernichtet und bewusst zu einem geistig gebrochenen Anhängsel des Nationalsozialismus gemacht, die kontinentale Hegemonie Hitler-Deutschlands besiegelt, Europa in die Sklaverei verkauft. Das Entgelt war dieser Friede. (...) Wahrheit und Vernunft mögen im Äußersten unterdrückt sein für eine schwarze Weile - in uns bleiben sie ewig frei (...) im sicheren Bunde mit allen Besten.
Die Zeichnung von Josef Čapek ist aus dem Buch "Geschichte aus der Nähe. Graphiken aus der ČSR von Josef Čapek u.a. aus der Zeit von 1933-1938". Autor und Herausgeber: Dr. Ulrich Grochtmann. Eine Darstellung dessen, was 1938/1939 in der Tschechoslowakei geschah, ist anschaulich beschrieben in der Publikation: Die Mädchen von Zimmer 28. Kindheitsbiographien im historischen Kontext. Darin ist auch das Zitat von Thomas Mann enthalten. Worte von Tomás G. Masaryk sind diesem Modul zum Room 28 Bildungsprojekt (2024, Edition Room 28) leitmotivisch vorangestellt:
"Ich bin ein entschiedener Pazifist. (...) Wenn ich den Frieden will, so bedeutet es nicht, dass ich einen Angriff ohne Abwehr hinnehmen würde. Im Gegenteil. Ich will den Frieden praktisch, nicht utopisch: das heißt, daß ich zur Erhaltung des Friedens alle Kräfte an Scharfsinn und Liebe für die Nation und Menschheit aufbringe, aber wenn es nötig ist, auch alle Kräfte der Verteidigung.
Blog von Hannelore Brenner









