Damals fand ich für das Tagebuch keinen Verlag. Seltsam: Aber mein erstes Buch stand dem im Wege. Es sei darin schon alles gesagt und wunderbar in den Kontext gestellt, hieß es von seiten einiger Verlage. Von dem Tagebuch allein versprach man sich keine neuen Erkenntnisse. Das war ein großer Irrtum.
Ich veröffentlichte das Tagebuch schließlich selbst und das Buch wurde, vor allem in Österreich, ein großer Erfolg. Fast alle österreichischen Medien berichteten darüber. Helga, die in ihrer Heimat lange Zeit nicht als Zeitzeugin in Erscheinung treten wollte, wurde von einem Tag zum anderen bekannt. Das Magazin profil widmete ihr und dem Tagebuch die Titelstory.
Es gab noch einen weiteren, schwerwiegenden, Irrtum, der dazu beitrug, dass ich zur Verlegerin wurde und Helgas Tagebuch selbst veröffentliche. Dies hat mit der Autobiographie "Winter in Prague" von Madeleine Albright zu tun, Mehr zu den Hintergründen auf: "Mein Theresienstädter Tagebuch".
Die Edition Room 28 ist ein Einfrau-Verlag und der Geschichte und dem Vermächtnis der "Mädchen von Zimmer 28" aus dem Ghetto Theresienstadt verpflichtet.